Vom Acker auf den Teller

Buchrezension 

Was Lebensmittel gesund macht: Die Ernährungsfachfrau Jasmin Peschke hat mit “Vom Acker auf den Teller” ein umfassendes Fachbuch über Gesundheit und Resilienz in unserem Lebensmittelsystem geschrieben. Mit dabei: Ein Beitrag von Sarah.

Wieso ist unsere Nahrung „lebendig“ und was hat das mit dem Boden zu tun, in dem sie gewachsen ist? Was ist der Unterschied zwischen einer Orange und einer Vitamin C Tablette und was haben gemütlich wiederkäuende Kühe mit Misthaufen zu tun? Diese und mehr Fragen beantwortet das Buch “Vom Acker auf den Teller”, das gerade erschienen ist. Auch Sarah hat dafür ein Plädoyer für das Kochen beigesteuert, doch dazu später mehr.

Eine Oectropholo-, was?

Zuerst zur Herausgeberin Jasmin Peschke, die sich einen Beruf mit Zungenbrecher-Eigenschaften aufgesucht hat: Peschke ist Oectrophologin, ein Fachbereich, der sich mit Ernährungs- und Haushaltswissenschaften beschäftigt. Seit 30 Jahren forscht und schreibt sie über Lebensmittelqualität. Für sie ist vor allem eines klar: “Ernährung und Gesundheit gehören zusammen.” Das ist auch der Gedanke, auf dem Peschke ihr Buch “Vom Acker auf den Teller” aufbaut. Hier erklärt sie, was Lebensmittel eigentlich gesund macht.

Von ganz unten!

Um zu verstehen, warum die Bio-Karotte besser ist als die konventionelle, muss man buchstäblich im Dreck wühlen: Ist diese Karotte in reicher Erde oder auf verarmten Acker angesetzt worden? Wurde sie mit zu großen Mengen an Pestiziden beglückt oder hat man sie mit den Pilzen im Boden ihre ganz eigene Insektenabwehr aufbauen lassen? Hat man die Karotte mit Dünger zu schnellem Wachstum gedrängt oder konnte sie in Ruhe ihren ganz eigenen Geschmack entwickeln?

Mit Fragen wie diesen beginnt die Suche nach gesunden Lebensmitteln – und nicht im Supermarktregal. Peschke widmet sich dieser breiten Palette an Themen in ihrem Buch – und hat sich mit Fachmännern und -frauen aus der Praxis zusammengetan, um ihren Leser*innen die zugrundeliegenden Probleme zu veranschaulichen.

Gut Essen will gelernt sein 

Unter den Fachfrauen in diesem Buch ist auch Sarah: Sie beschreibt in ihrem Beitrag, wie wichtig Ernährungsbildung für Kinder ist. Denn an unseren Esstischen hat vermehrt eine To-Go-Mentalität Einzug gehalten. Wir verschwenden kaum einen Gedanken ans Essen, obwohl uns das ebenso am Leben hält wie Schlafen und Atmen. Stattdessen stopfen wir uns im Vorbeigehen mit hochverarbeiteten Lebensmitteln voll, die hauptsächlich aus unaussprechlichen Zusatzstoffen bestehen. So Sarahs – eher weniger aufmunternde – Zustandsbeschreibung. Doch jetzt zu den guten Nachrichten: Es gibt einen Ausweg und der lautet “kochen”.

Denn Sarah ist überzeugt: “Wer frisch kocht, lernt den eigenen Geschmack kennen und muss sich nicht von der Lebensmittelindustrie “fremdfüttern” lassen.”

Natürlich ist es nie zu spät, um noch zum Kochlöffel zu greifen, doch je früher Kinder mit der Verarbeitung von frischen Lebensmitteln in Berührung kommen, desto besser. Denn wie soll ein Kind  wissen, wie eine echte Erdbeere schmeckt, wenn man ihm immer nur überzuckertes, hochverarbeites Erdbeerjoghurt in die Hand drückt? Davon ist Sarah überzeugt und hat deshalb die Sarah-Wiener-Stiftung gegründet, die bisher zahllosen Kindern in Deutschland den Umgang mit Topf und Kochlöffel beigebracht hat. Mehr dazu lest ihr hier und in vom “Acker auf den Teller” natürlich.

Wer frisch kocht, lernt den eigenen Geschmack kennen und muss sich nicht von der Lebensmittelindustrie “fremdfüttern” lassen.

– Sarah Wiener

Komplexe Systeme für Jederfrau

“Vom Acker auf den Teller” ist eine leichte Lektüre, die sich nicht zu sehr in technischen Details und Statistiken verliert und dementsprechend vor allem für Neulinge ein idealer Überblick ist. Nur ein kleinen Nachteil gibt es: Wer allergisch gegen einen zumal leicht esoterischen Anstrich ist und die Begriffe “Lebensmittel” und “Vitalität” lieber nicht zu nahe beieinander sieht, sollte die Finger von diesem Titel lassen. Kein Problem für euch? Worauf wartet ihr dann noch? Auf in die Buchhandlung!

Vom Acker auf den Teller

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