Wiener zum Weltwassertag: Wir dürfen nicht auf Grund laufen

Die wertvolle Ressource wird zunehmend knapper. Für die sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser braucht es auch Veränderung in der Landwirtschaft.

Brüssel, 22. März. Dürren werden immer häufiger: 2022 waren 64% der EU von Wassermangel betroffen und auch zum heurigen Welttag bleibt der Niederschlag aus. Die Klimakrise macht Wasser zum begehrten und schwindenden Gut. Gleichzeitig wird nachlässig damit umgegangen. Ein Gutteil des Grundwassers in der EU ist etwa mit Pestiziden belastet.
 
Sarah Wiener, Grüne Abgeordnete und Mitglied im Umweltausschuss des EU-Parlaments, kommentiert zum Weltwassertag: „Die Warnzeichen werden immer deutlicher. In Kärnten müssen Bauernhöfe von der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden und die Wasserspiegel der burgenländischen Seen sinken immer weiter. Derweil geht dem italienischen Po das Fließwasser aus und auch in Frankreich sind immer mehr Dörfer auf Tanklaster angewiesen. Zum Weltwassertag müssen wir uns Gedanken machen, wie die Versorgung in Zukunft sichergestellt werden kann.“
 
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Landwirtschaft, die global gesehen 70% des sauberen Trinkwassers verbraucht.
 
„Die Folgen der Klimakrise werden besonders für die Bäuerinnen und Bauern immer spürbarer. Ernteausfälle durch Trockenheit oder plötzlichen Starkregen waren im vergangenen Sommer allgegenwärtig. Ohne Wasser gibt es keine Landwirtschaft, gleichzeitig verschärft die industrielle Landwirtschaft die Klimakrise und damit die Wasserprobleme. Allein weltweite Einsatz von synthetischem Dünger verursacht mehr Treibhausgase als Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Kunstdünger zu reduzieren, aber auch bodengebundene Tierhaltung und weite Fruchtfolgen sind hier wichtige Schritte. Damit halten wir auch den Boden gesund und lebendig, der wiederum den Niederschlag besser reinigen kann. Das gehört alles zusammen.“
 
Auch Übernutzung der schwindenden Grundwasservorräte ist ein Thema. Wiener kommentiert: „Mit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hat die EU die Möglichkeit, Wasserressourcen besser zu verwalten, schöpft diese aber nicht aus. Erst 2021 hat der Rechnungshof in einem Bericht festgestellt, dass die GAP bislang keine Anreize zum Sparen setzt.“
 
Wiener fordert außerdem, die Sauberkeit des Wassers in den Vordergrund zu rücken:„Pestizidrückstände kosten uns EU-weit Milliarden. Allein Frankreich gibt 360 Millionen Euro pro Jahr für die Reinigung von Trinkwasser aus. Wasser wird weltweit nicht nur immer knapper, auch die Verschmutzung ist ein Problem. In afrikanischen Ländern sind laut einer Analyse der Unicef 190 Millionen Kinder durch fehlendes sauberes Wasser gefährdet. Trinkwasserschutz muss oberste Priorität haben.“

Absender:
Sarah Wiener

Ort:
Brüssel am 22.3.2023

Schlagworte:
Landwirtschaft / Pestizide / Farm-to-Fork / Wasser

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Rückfragehinweis:

Ludmilla Reisinger
Pressesprecherin Sarah Wiener, MEP
ludmilla.reisinger@la.europarl.europa.eu
+43 660 3213732

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