Wiener: Schützen wir den Boden, auf dem wir stehen

Neue EU-Richtlinie ist zu schwach, um fruchtbare Böden zu erhalten. Verbindliche Überwachung ist das Mindeste, fordert Wiener.

Brüssel, 28. November. Der Welttag des Bodens (5. Dezember) steht knapp bevor. Passend dazu wird heute im Agrarausschuss des EU-Parlaments über die neue Bodenrichtlinie diskutiert. Der Kommissionsvorschlag zum Thema war schon im Sommer 2023 vorgestellt worden, muss aber deutlich verbessert werden.

Sarah Wiener, Grüne Abgeordnete und Schattenberichterstatterin für die neue Bodenrichtlinie im Agrarausschuss, fasst zusammen: “Rund 70% der Böden in der EU sind in schlechtem Zustand. Das bedeutet: Weniger wuselndes Bodenleben und weniger Bodenfruchtbarkeit, aber auch weniger Schutz für unser Grundwasser. Gesunde Böden reinigen Wasser und speichern es. Leblose, verdichtete Ackerböden können langen Dürren nicht standhalten. Trotzdem hat die Kommission im Sommer nur freiwilliges Bodenmonitoring vorgeschlagen, ohne Konsequenzen. Das reicht nicht, um unsere fruchtbaren Böden zu retten.“

Die europäischen Grünen haben klare Forderungen für die Verbesserung der neuen Richtlinie. Wiener fasst zusammen: „Alle Böden müssen verpflichtend und umfangreich überwacht werden, das ist das Mindeste. Bei schlechten Ergebnissen müssen agrarökologische Maßnahmen ergriffen werden. Vielfältige Fruchtfolgen und ganzjährige Bodenbedeckung sind eine Möglichkeit den Humusaufbau zu fördern und Bodenerosion zu stoppen. Neben der Überdüngung schaden auch Pestizide und Schwermetalle der Fruchtbarkeit unserer Böden, auch das muss in der Richtlinie mitbedacht werden. Klares Ziel müssen 100% gesunde Böden sein – und zwar bis 2050. Wir leben von und auf Mutter Erde. Bodenschutz sollte eine unserer obersten Prioritäten sein.

Mit der heutigen Berichtpräsentation im Agrarausschuss geht die Arbeit an der Richtlinie richtig los. Bis April 2024 soll das Parlament eine Position gefunden haben.

Absender:
Sarah Wiener

Ort:
Brüssel am 28.11.2023

Schlagworte:
Boden / Agrar / Klima

Kontakt

Rückfragehinweis:

Ludmilla Reisinger
Pressesprecherin Sarah Wiener, MEP
ludmilla.reisinger@la.europarl.europa.eu
+43 660 3213732

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