Wiener: „Gesunde und nachhaltige Lebensmittel sollten ein Grundrecht sein“

Heute stimmt der Agrarausschuss über den Bio-Aktionsplan ab. Sarah Wiener veröffentlicht dazu einen Qualitätsvergleich zwischen konventionellen und Öko-Produkten.

Brüssel, 31. März. In den kommenden Wochen geht es im Europaparlament um einen Initiativbericht zum Bio-Aktionsplan der Kommission, der im Mai 2022 im Plenum verabschiedet werden soll. Der erste Zwischenstand bei der heutigen Abstimmung im Agrarausschuss ist nicht so vielversprechend wie erhofft.

Sarah Wiener ist selbst Bio-Landwirtin sowie Mitglied im Agrarausschuss des EU-Parlaments: „Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, dass die agroindustrielle Landwirtschaft in ihrer Abhängigkeit von energieintensiven Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pestiziden nicht zukunftsfähig ist. Jetzt ist es an der Zeit für eine umfassende Transformation in der Landwirtschaft. Kurze Lieferketten sowie eine nachhaltige ökologische Landwirtschaft machen uns krisenfest und gewährleisten Ernährungssicherheit. Der Bio-Aktionsplan der Kommission ist deshalb ein wichtiger Schritt in Richtung Agrarwende.“

Der Aktionsplan besteht aus einer ganzen Reihe an konkreten Anreizen, die nicht nur Landwirt*innen zum Umstieg auf ökologische Produktion ermutigen, sondern auch den Anteil an Bio-Lebensmitteln erhöhen sollen. Langfristig dient das einem ehrgeizigen Ziel, das die Kommission auch in der Farm-to-Fork-Strategie festgeschrieben hat: Bis 2030 sollen 25% der landwirtschaftlichen Flächen in der EU ökologisch bewirtschaftet werden.

Wiener: „Der heute abgestimmte Initiativbericht ist dafür eine gute Basis, fällt jedoch in einigen Bereichen äußerst schwach aus. Schwammige Formulierungen in Bezug auf neue Gentechnik gefährden die Integrität von Ökolandbau ebenso wie der Vorschlag, die Förderung von Precision Farming in den Text aufzunehmen. Gentechnisch veränderte Samen haben im Ökolandbau nichts verloren und sind weder der einzige noch der beste Weg, unsere Pflanzen robuster zu machen. Stattdessen sollten wir auf heterogene Sorten und Landsorten setzen, die sich deutlich besser an regionale Umweltbedingungen angepasst haben und unseren vielfältigen Genpool schützen. Was Precision Farming zur Einsparung von Ressourcen angeht: Der Ökolandbau kommt jetzt schon gänzlich ohne Mineraldünger und synthetische Pestizide aus.“

Es braucht eine kompromisslose Förderung von ökologisch produzierten Lebensmitteln, ist Sarah Wiener überzeugt. Denn das ist nicht nur eine Investition in unsere Umwelt, sondern in unsere Gesundheit. Zu diesem Schluss kommt auch Wieners Positionspapier, das der Qualität von konventionell hergestellten Lebensmitteln auf den Zahn fühlt. Das Ergebnis: In der Gegenüberstellung mit biologisch erzeugten Produkten verlieren diese auf ganzer Linie. Hier geht es zum Positionspapier: https://www.sarah-wiener.eu/medien/

Wiener: „Während der konventionelle Apfel vor synthetischen Pestiziden nur so strotzt, liefert das Fruchtfleisch eines ökologisch angebauten Apfels viele Mikroorganismen, die unser Immunsystem stärken. Öko-Tomaten enthalten doppelt so viele Flavonoide wie industriell hergestellte und halten damit unser Herz-Kreislaufsystem gesund. Bio-Würste kommen mit deutlich weniger Zusatzstoffen aus. Egal, wo man hinschaut, zeigt sich, dass es ein entscheidender Fehler ist, Industrieprodukte als zukunftsweisend und gesund anzupreisen. Ernährung soll und darf uns nicht krank machen. Für mich ist deshalb klar: Jede*r sollte das Recht auf gesunde, nachhaltige und frische Nahrung haben. Dafür braucht es zum Beispiel staatliche Förderungen für Öko-Lebensmittel in öffentlichen Kantinen und Gemeinschaftsverpflegungen wie in Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern.“

Absender:
Sarah Wiener

Ort:
Brüssel am 31.03.2022

Schlagworte:
EU / Lebensmittel / Landwirtschaft

Kontakt

Rückfragehinweis:

Ludmilla Reisinger
Pressesprecherin Sarah Wiener, MdEP
ludmilla.reisinger@la.europarl.europa.eu
+43 660 3213732

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