Qualvolle Puten-Haltungsbedingungen in Deutschland
„Überfüllte Mastanlagen, offene Wunden und verendete Tiere“ – erneut ist ein Video aufgetaucht, das qualvolle Putenhaltung in Deutschland aufzeigt
Die Aufnahmen stammen, laut Bericht, aus einem Betrieb von Thomas Storck, dem Vizepräsidenten des ZDG (Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft). Darauf zu sehen ist, neben bereits Erwähntem, auch wie ein Mitarbeiter des Betriebs auf ein halbtotes Tier mit einem Knüppel einschlägt. Die Organisation „Animal Rights Watch“, die das Material von Tierschützern an den Spiegel weiterspielte, wirft dem Putenmäster bereits zum zweiten Mal Tierquälerei vor.
„Doch diese dokumentierte Form der Tierquälerei ist kein Einzelfall,“ sagt Sarah Wiener. Die Grüne EU-Abgeordnete sieht das Kernproblem im System: „Die Putenhaltung ist weder in Deutschland noch innerhalb der EU geregelt, sodass wir überall extreme Formen tierquälerischer Haltebedingungen vorfinden. Bei durchschnittlich drei Puten auf einem Quadratmeter ist es keinem Tier möglich, tiergerecht zu leben.“
Die EU-Abgeordnete kämpft seit Monaten für gesetzlich verbindliche EU-Mindeststandards auf wissenschaftlicher Basis. Dabei spiele auch Deutschland eine zentrale Rolle: „Deutschland ist als eines der größten Putenfleisch-Produktionsländer der Europäischen Union in der Pflicht, sich auf EU-Ebene für verbindliche Putenhaltungsstandards einzusetzen, die dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen und diese institutionalisierte Tierquälerei endlich beenden,“ so Sarah Wiener.
Absender:
Sarah Wiener
Ort:
Brüssel / Wien am 2.2.2021
Schlagworte:
Tierwohl / Landwirtschafftswende / Farm To Fork
Kontakt
Rückfragehinweis:
Sarah Rogaunig
Pressesprecherin Sarah Wiener, MEP
sarahmartina.rogaunig@la.europarl.europa.eu
+43 664 34 10 821
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