Glyphosat: Mitgliedstaaten finden erneut keine Mehrheit
Abstimmung über gleichen Verlängerungsvorschlag ohne Ergebnis. Jetzt entscheidet die Kommission.
Brüssel, 16. November. Heute haben die Mitgliedstaaten im Berufungsausschuss des Rates über die weitere Zulassung von Glyphosat abgestimmt und keine Mehrheit gefunden.
Sarah Wiener, Grüne EU-Abgeordnete und Berichterstatterin der neuen Pestizidverordnung, kommentiert: “Die Kommission hat dieses Ergebnis selbst forciert, weil sie nach der ersten Abstimmung über die Zulassung ihren rechtswidrigen Vorschlag nicht verändert hat. Erneut lagen zehn weitere Jahre Glyphosat mit nur minimalen Einschränkungen auf dem Tisch. Unter den Mitgliedstaaten fand sich wieder keine Mehrheit, jetzt liegt die Entscheidung bei der Kommission.
Für eine Zulassungsverlängerung gibt es weder Unterstützung im Rat und noch in der Gesellschaft: Zwei Drittel der EU-Bürger und Bürgerinnen sind laut Umfragen gegen Glyphosat – dem muss die Kommission Rechnung tragen. Erst vor wenigen Wochen ist zudem die bislang umfassendste toxikologische Studie zu Glyphosat erschienen und die Ergebnisse sind besorgniserregend. Schon geringste Dosen des Unkrautvernichtungsmittels verursachen Leukämie bei Ratten. Ein Ausstieg aus diesen gefährlichen Pestizidanwendungen ist unabdinglich.”
Mehr Information: Der SCOPAFF, der ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel, hatte schon am 13. Oktober über die erneute Zulassung von Glyphosat abgestimmt – es gab keine Mehrheit. Im heutigen Berufungsausschuss kam es zum selben Ergebnis. Da es sich um einen Durchführungsakt handelt und der Rat keine Meinung abgegeben hat, kann jetzt die Kommission die Entscheidung alleine treffen. Die Zulassung von Glyphosat läuft am 15. Dezember aus.
Link zur neuen Studie: https://glyphosatestudy.org/press-release/global-glyphosate-study-reveals-glyphosate-based-herbicides-cause-leukemia-in-early-life/
Absender:
Sarah Wiener
Ort:
Brüssel am 16.11.2023
Schlagworte:
Pestizide / Agrar / Umweltschutz
Kontakt
Rückfragehinweis:
Ludmilla Reisinger
Pressesprecherin Sarah Wiener, MEP
ludmilla.reisinger@la.europarl.europa.eu
+43 660 3213732
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