Licht, Luft und mehr Platz

Studie zur wesensgemäßen Putenhaltung 

Seit Thanksgiving setzt sich Sarah für EU-weite #PutenStandards ein – jetzt gibt es Neuigkeiten: Mit der Veröffentlichung einer Studie zur zeitgemäßen Truthuhnhaltung nimmt Sarahs Kampagne wieder Fahrt auf. Ein Up-Date aus Europas Putenställen.

Genügend Platz, trockenes Einstreu auf dem Boden, Strohballen als Beschäftigung und gleichmäßiges Licht. So sollte konventionelle Putenhaltung in ganz Europa aussehen – zumindest wenn es nach Sarah geht. “Immer weniger Tiere, immer besser halten – das ist der einzige Slogan, der zukunftsfähig ist”, ist sie überzeugt.

Die Wissenschaft gibt ihr Recht: Diese Woche präsentierte der österreichische Tierschutzminister Rudolf Anschober gemeinsam mit Sarah eine Studie zur zeitgemäßen Putenhaltung. Wir haben für euch die Ergebnisse zusammengeschrieben:

Weniger ist mehr 

Weil es keine verbindlichen EU-weiten Richtlinien gibt, können Putenmäster*innen in vielen EU-Ländern einfach so viele Tiere halten, wie Vögel in die Masthallen passen. Dass das Stress und Leid bei den Puten verursacht, sollte niemanden überraschen.

Deshalb kommt die neue Studie zum Schluss, dass maximal 40 kg Lebendgewicht pro Quadratmeter gehalten werden sollten. Zum Vergleich: Innerhalb der EU sind es in der konventionellen Haltung bis zu 65 kg.

Beschäftigung als A und O 

Was machen Puten eigentlich den ganzen Tag? In freier Wildbahn gar nicht so wenig: Hier sind sie einen Gutteil der Zeit mit Futtersuche beschäftigt und können dabei kilometerweite Strecken zurücklegen. In konventioneller Haltung – in überfüllten Hallen und ohne das geringste Beschäftigungsmaterial – sieht das anders aus. Hier liegen die Puten entgegen ihrer natürlichen Verhaltensweisen den Großteil des Tages im Stroh, wenn sie dafür überhaupt Platz finden. Dadurch werden sie häufig aggressiv und greifen ihre Artgenossen an. Deshalb haben die Gutachter in der neuen Studie Aufbaumöglichkeiten (erhöhte Ebenen), einen Außenklimabereich und Strohballen zur Beschäftigung als wesensgemäß festgeschrieben.

Ausbildung erforderlich

Puten einfach in einen Stall zu pferchen, täglich zu füttern und zu warten, bis sie schlachtreif sind, reicht nicht. Es braucht tägliche Kontrollen der Tiere sowie die Versorgung von kranken Truthühnern – alles andere ist Tierquälerei. Deshalb stellt die neue Studie fest, dass Putenhalter*innen eine landwirtschaftliche Ausbildung brauchen, um einen Betrieb führen zu können. Auch alle Mitarbeiter*innen in der Mast müssen “Fachkenntnisse aufweisen”. Dass das nicht überall der Fall ist, zeigte etwa eine deutschlandweite Umfrage, auf die sich die Studie stützt: Auf mehr als einem Drittel der Höfe übernahmen schlecht angelernte Hilfsarbeiter*innen die tägliche Arbeit mit den Puten.

So kommt es zu erschreckenden Bildern wie denen, die der Spiegel kürzlich in einer Recherche veröffentlichte. Klickt hier, um euch die Videoreportage anzusehen.

Einige dieser Punkte mögen selbstverständlich klingen, doch gerade in Sachen Putenhaltung geht Wirtschaftlichkeit oft vor Hausverstand. “Man kann sagen, dass die konventionelle Putenhaltung Auswuchs einer aus dem Ruder gelaufenen Landwirtschaft ist, in der die Grundbedürfnisse von Tieren keine Rolle mehr spielen”, kommentiert Sarah, die die Zustände in der Putenmast selbst erlebte, als sie im vergangenen Jahr Betriebe in der EU besuchte. Seht euch doch unser dort gedrehtes Video an und macht euch selbst ein Bild davon:

Immer weniger Tiere, immer besser halten – das ist der einzige Slogan, der zukunftsfähig ist.

-Sarah Wiener

 Mit wissenschaftlichem Wind in den Segeln geht Sarahs Kampf für wesensgemäße Putenhaltung also weiter – und sein Erfolg hängt auch von euch ab: Unterschreibt gleich hier unsere Petition für EU-weite Mindeststandards in der Putenhaltung und helft Sarah damit, ihre Forderungen durchzusetzen! Ihr habt schon unterschrieben? Dann bleibt doch trotzdem dran und informiert euch unter #PutenStandards über Sarahs Fortschritte.

 

Wesensgemäße Putenhaltung

Lest die vollständige Studie auf der Webseite des österreichischen Sozialministeriums.

Keeping turkeys in a manner appropriate to their nature

Read the full study of the Austrian Ministry of Social Affairs here.

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