Kein Tier zurücklassen

Unterschreibt die Petition!

Nach über 20 Jahren steht endlich eine Überarbeitung des europäischen Tierschutzgesetzes knapp bevor. Unterstützt die Kampagne “No Animal Left Behind” und verhindert, dass diese einmalige Chance zur einer verlorenen wird.

Innerhalb der Farm-To-Fork-Strategie soll bis 2023 auch die europäische Gesetzgebung für Nutztiere überarbeitet werden – und die hat eine Auffrischung dringend nötig, wurde sie doch zuletzt vor über 20 Jahren aktualisiert. Dabei soll es insbesondere um Tierarten gehen, die von der momentanen Gesetzgebung nicht erfasst werden. Aber auch Regeln für Tiertransport und Schlachtung möchte die Kommission überdenken. Ein Thema, das in den Medien gerade nicht das beste Licht auf die EU-Gesetzgebung wirft: Erst vergangene Woche hat die Geschichte tausender Kälbern Schlagzeilen gemacht, die monatelang in Frachtern auf dem Mittelmeer umher irrten und schließlich notgeschlachtet werden mussten.

Für Sarah ist außerdem entscheidend, dass bei der Revision des Gesetzes auch die Puten bedacht werden. Denn obwohl sie die dritthäufigste Nutztierart in der EU stellen, gibt es keine einheitlichen Standards für ihre Haltung. Das muss sich ändern. Erst kürzlich hat das österreichische Gesundheitsministerium eine Studie zu zeitgemäßen Standards in Truthuhnställen veröffentlicht, mit dem Ziel, diese Ergebnisse auch nach Brüssel zu tragen. Mehr darüber und Sarahs Engagement lest ihr in diesem Blogbeitrag.

EU-Tierwohl im Fitness Check

Wie geht es nun weiter? Bis Ende 2021 wird die Kommission die europäische Gesetzgebung einer genauen Prüfung unterziehen und dann entscheiden, für welche legislativen Texte sie bis 2023 neue Vorschläge bringen möchte. Die nächsten Monate sind in Sachen Tierwohl also enorm wichtig: Jetzt ist der Augenblick, die Kommission zum Beispiel davon zu überzeugen, endlich Standards für Puten zu setzen und Lebendtiertransporte zu verbieten!

Weil das aber nur zwei Punkte auf einer langen Liste sind und keine Tierart vergessen werden soll, hat die NGO-Dachorganisation “Eurogroup for Animals ” die Kampagne “No Animal Left Behind” gestartet. Ihre Forderungen für Millionen von Nutztieren in der EU sind klar:

I. Existieren reicht nicht! 

Tiere sollten in guter Gesundheit gehalten und nicht absichtlich verstümmelt werden. Praktiken wie das Schnabelkürzen bei Puten oder Schwanzkupieren bei Schweinen sollten EU-weit verboten sein.

II. Eine wesensgemäße Umgebung schaffen!

Kein Tier sollte körperlich eingeschränkt sein, ohne natürliches Licht oder frische Luft, zu heiß oder zu kalt, oder im Dreck leben. Tiere verdienen es, sich frei und sicher bewegen aber auch bequem ausruhen zu können, was ist in den vollgestopften, Masthallen unserer intensiven Haltungssysteme praktisch unmöglich ist.

III. Keine Lebendtransporte!

Tage- oder sogar wochenlang in lärmenden, engen Lastwagen zusammengepfercht zu werden, ist eine unnatürliche und höchst stressige Erfahrung für Nutztiere. Jeder Tierschutzexperte spricht sich dagegen aus. Die Tiere werden aus ihrer vertrauten Umgebung herausgerissen und oft während des Transportes nicht gut versorgt. Wichtigste Forderung der Eurogroup for Animals ist es daher, alle Langstreckentransporte für Nutztiere zu verbieten und feste Regeln für unvermeidliche Transporte einführt, um das Leiden der Tiere zu begrenzen.

IV. Wesengesmäßes Leben ermöglichen!

Kein Tier sollte daran gehindert werden, natürliche Verhaltensweisen zu zeigen. Denn Langeweile und Stress können schnell Frustration und Aggression umschlagen und zu gegenseitige Verletzungen oder sogar Kannibalismus unter den Tieren führen.

V. Frisches Futter und Wasser!

Jedes Tier verdient Zugang zu nahrhaftem, gesundes Futter und frischem, sauberem Wasser. Gleichzeitig ist es entscheidend, die Tiere auch hier ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu lassen: Die meisten Tiere verbringen viele Stunden mit Wühlen, Grasen, Stöbern, Futtersuche und Fressen. Eine Schaufel voll Industriefutter am Tag kann das nicht bieten und führt nur zu Langeweile und Frustration.

VI. Tiere sind keine Produktionseinheiten!

Kein Tier ist eine Maschine, ohne Gefühle, Neugierde oder Bedürfnisse. Aber Milliarden werden als „Produktionseinheiten“ behandelt und nicht als die intelligenten und empfindsamen Lebewesen, die sie wirklich sind. Das kann so nicht weitergehen, findet die “Eurogroup for Animals”.

Jetzt etwas tun!

Diese Forderungen könnt ihr unterschreiben? Dann setzt doch gleich euren Namen unter diese Petition! Je mehr wir werden, desto eher können wir die Kommission auf diese wichtigen Grundregeln für die Tierhaltung aufmerksam machen!

Außerdem könnt ihr euch unter #NoAnimalLeftBehind über den Fortschritt der Kampagne informieren.

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