Wiener: „Gesunde und regionale Bio-Lebensmittel sollten in jeder öffentlichen Kantine auf dem Speiseplan stehen.“

Das EU-Parlament stimmt heute über seine Position zum Bio-Aktionsplan der Kommission ab. Vor einem Jahr hatte die EU-Kommission den Plan vorgestellt, der konkrete Anreize setzt, um sowohl die Produktion als auch den Konsum von Öko-Produkten zu steigern.

(Brüssel/Wien) – EU-Abgeordnete Sarah Wiener kommentiert: „Diese Abstimmung kommt gerade zur rechten Zeit. Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie dringend wir unser Ernährungssystem transformieren müssen und Herzstück dieser Transformation muss der verstärkte Umstieg auf den ressourcenschonenden Bio-Landbau sein. So können wir unsere Abhängigkeit von energieintensivem Kunstdünger und Pestiziden beenden und resiliente, lokale Systeme erhalten, die uns auch Ernährungssouveränität und damit Ernährungssicherheit bringen.“

Der Bericht, der heute von den Europaabgeordneten abgestimmt wird, ist dafür ein guter Anfang. Doch es gibt noch einige Punkt zu ergänzen: „Besonders wichtig ist das Ziel, bis 2030 ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen in der EU biologisch zu bewirtschaften. So wie es auch in der Farm-to-Fork-Strategie festgelegt ist“, erklärt Sarah Wiener, die Schattenberichterstatterin für die Farm-to-Fork war. „Bislang wurde diese konkrete Zahl in dem Bericht des Parlaments nicht erwähnt, deshalb haben die Grünen noch entsprechende Änderungsanträge eingebracht. Wenn man sich die blanken Zahlen vor Augen hält, wird klar, wie viel noch zu tun ist: Aktuell liegt der Anteil an Flächen, die biologisch bewirtschaftet werden, im EU-Schnitt bei 8,5 Prozent. In den nächsten Jahren soll sich der Ökolandbau also verdreifachen, aber auch das reicht noch nicht: Eine nachhaltige Landwirtschaft muss flächendecken umgesetzt werden, sonst haben wir keine Chance gegen die zahlreichen Umweltkrisen und die Klimakatastrophe.“

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist eine kompromisslose Förderung von Bio-Lebensmitteln unabdinglich, wie Wiener betont: „Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein großer Hebel, um den Konsum von Bio-Produkten anzukurbeln. Allein in Österreich geht es da um 1,8 Millionen Mahlzeiten, die tagtäglich in öffentlichen Kantinen, wie beispielsweise in Krankenhäusern und in Schulen, ausgegeben werden. Davon sind bisher nur 30 Prozent biologisch zertifizierte Lebensmittel. Wenn wir das steigern, wird nicht nur der Zugang zu Bio-Lebensmitteln niederschwelliger. Durch die höhere Nachfrage können auch mehr Landwirt*innen auf Biolandwirtschaft umsteigen, wie eine Studie von FiBL zeigt. Da schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe und helfen auch noch der Umwelt.“

Eine Studie von FiBL zeigt, dass Gemeinschaftsverpflegung ein wichtiger Motor für die Biolandwirtschaft sein könnte: Hier geht’s zur Studie

Absender:
Sarah Wiener

Ort:
Brüssel / Wien am 3.5.2022

Schlagworte:
Landwirtschaft / Agrarpolitik / Bio / Farm To Fork

Kontakt

Rückfragehinweis:

Ludmilla Reisinger
Pressesprecherin Sarah Wiener, MEP
ludmilla.reisinger@la.europarl.europa.eu
+43 660 3213732

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